Bei einem gemütlichen Zusammensein im Familienkreis fragte ich nach Alltagswohltaten.
„Ich möchte, wenn ich am Abend nach Hause komme, den Kleiderbügel für meinen Mantel leer am Gardarobehaken finden“ antwortete prompt mein Schwager. Die allgemeine Verblüffung über diese überraschende Antwort war nur kurz. Jeder in der Runde wusste ein Beispiel zu erzählen, welches ihn täglich maßlos ärgert: Schuhe und Schultaschen, die die Eingangstür blockieren; Kinder, die beim Heimkommen das Grüßen vergessen; dass sich die Schwester ohne zu fragen die Jeans oder Kosmetikartikel ausborgt; daß die Oma einem einfach Essen auf den Teller häuft und nicht fragt, ob man noch Essen möchte; wenn der Autoschlüssel nicht an seinem Platz ist; wenn die Tochter immer und immer wieder geweckt werden muß, damit sie ja nicht ihren Schulbus versäumt; wenn der Sohn seine Polos nicht rechtzeitig in die Schmutzwäsche gibt .........und, und, und.
Kleinigkeiten gewiß, aber ein Anlaß für tägliche Reibereien, die einem guten Familienklima nicht gerade förderlich sind. Welche Alltagswohltat für den Betroffenen, wenn die anderen Familienmitglieder wenigstens versuchen, die kleinen Schrullen und Eigenheiten ernst zu nehmen und ihr Handeln danach ausrichten.
Ursula N.N.
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