Lebensretter

25 Jahre ist es her, als am 9.Juni 1983 am Parkplatz der SCS bei Wien der erste Christophorus Hubschrauber des ÖAMTC gelandet ist und der staunenden Öffentlichkeit präsentiert wurde. Schon wenige Tage später hat dieser Notarzthubschrauber, "getauft" auf den Namen "Christophorus 1", unter Leitung des Flugrettungspioniers UnivProf.Dr.Gerhard Flora vom Standort Innsbruck aus Menschenleben gerettet.Es war nicht nur die Geburtsstunde dieser mittlerweile nicht mehr wegzudenkenden Hilfe aus der Luft, es war auch die Initialzündung für einen rasanten Fortschritt in der Notfallmedizin, einem damals noch kaum bekannten medizinischen Fach. Das neue Motto "Nicht den Patienten in rasender Fahrt ins nächste Spital bringen, sondern das Spital = den Notarzt, samt entsprechender Ausrüstung, so schnell wie möglich zum Patienten" war der "Ankick" zu einer gewaltigen Entwicklung der Notfallmedizin am Boden und in der Luft. Dank der Visionskraft und des Mutes der ÖAMTC-Verantwortlichen unter der Leitung ihrer Präsidenten Dr.Walter Melnizky und Dkfm.Werner Kraus und auch dank des damaligen Tiroler LH Eduard Wallnöfer und der einstmaligen Finanzreferenten von Niederösterreich und des Burgenlandes, Dr.Erwin Pröll und dem leider viel zu früh verstorbenen Karl Stix, sowie dem BM.I und seinem ehemaligen Innenministers Dr.Ernst Strasser spannt sich heute flächendeckend über ganz Österreich ein Netz von einheitlich ausgestatteten Notarzthubschraubern. Kaum ein Ort, der nicht innerhalb von 15 Minuten erreicht wird. Viele tausend Menschen verdanken den Christophorus-Crews ihr Leben und noch viel, viel mehr haben sich durch die rasche notärztliche Versorgung bleibende gesundheitliche Schäden erspart. Österreich zählt heute zu den notfallmedizinisch bestversorgten Ländern der Welt. Leider haben bei drei Einsätzen Crewmitglieder ihre Hilfe mit dem Leben bezahlt, ihrer gedenke ich heute ebenso. Allen Christophorus Notärzten, Rot Kreuz Sanitätern, Bergrettern und Piloten ein herzliches Dankeschön und weiterhin "Glück ab - gut Land!"
Kurt Noé-Nordberg
Als Leserbrief: Salzburger Nachrichten 9.6., Wr.Zeitung 10.6., Kurier 11.6.2008