Montag, 6. Oktober 2008

Kaltenleutgebener Zementbahn - der totale Lärmwahnsinn!

Sehr geehrter Herr Landesrat, lieber Josef,
sehr geehrter Herr Prof. Rossmann,
lieber Herr Bürgermeister,
sehr geehrte "No-Names" des Umweltbundesamtes!
(Verteileradressen etc. am Ende des Mails)


Perchtoldsdorf, einstmals eine idyllisch und ruhig gelegene Marktgemeinde, ist in den letzten Jahren in mehreren Gebieten zum Lärmhorror geworden:
- Auf der einen Seite DIE Ost-West Transitautobahn Europas, die Außenringautobahn A 21, die von der LKW-Frequenz an vielen Tagen schon bei weitem die Inntal- und Brennerroute übertrifft,
- auf der nächsten Seite die Südbahnstrecke mit "täglich" mehr Bahnverkehr, insbesondere nächtlichem Güterverkehr,
- über uns eine DER Ausflugschneisen des Flughafens Wien-Schwechat, wo die Frequenz durch die geplante 3.Piste noch weiter zunehmen wird und nun - als Tüpfchen am "i" -
- fast 7 km quer durch Perchtoldsdorf führend, die seit einiger Zeit in privatem Besitz befindliche Kaltenleutgebener Zementbahn, bei der es in den letzten Wochen/Monaten sowohl von der Frequenz her, als vorallem auch von der Pfeifsignalorganisation Änderungen gegeben haben muss.

Mehrfach täglich, derzeit inkl. Wochenenden, fahren Züge zwischen Schrittgeschwindigkeit und max.20 kmh und geben bei jeder "Hundequerung" nerventötende und über "Kilometer" hörbare Pfeifsignale mit ihren Doppelton-Kompressor-Hörnern ab, die rund um 150 db (!!!), also jenseits von Gut und Böse, liegen müssen (identisch mit jenen der ICE-Züge, nur dass diese mit 160 bis 200 km/h am Weg sind!). Noch viele hundert Meter entfernt wohnend, gehen diese Pfeifsignale - auch bei geschlossenen Fenstern - durch "Mark und Bein" und über einen längeren Zeitraum werden etliche von uns in einer "Nervenklinik" landen. Nicht zu sprechen von den wärmeren Monaten mit offenen Fenstern oder im Garten sitzend!

Was ich sowieso nicht verstehe und das für mich irgendwie irre klingt, ist die Tatsache, dass derzeit 140.000 Tonnen Zement pro Jahr viele Kilometer quer durch Wohngebiet in eine Sackgasse (= Kaltenleutgeben) gebracht werden und von dort wieder retour!

Von der Homepage des Zementriesen Holcim, dem die Bahn nun gehört, die Bedeutung der Niederlassung Wien aus Sicht ihres Geschäftsführers Reinhard Hartl:http://www.bauforum.at/ireds-8552.html

"Wir importieren den Zement aus Rohoznik, das knapp vierzig Kilometer nördlich von Bratislava liegt. Zwischen Wien und Bratislava gibt es heute eine direkte Bahnverbindung von Werk zu Werk. Über den Terminal in Kaltenleutgeben setzen wir jährlich rund 140.000 Tonnen Zement um. Für den Transfer kam uns die Liberalisierung der österreichischen Bundesbahn im Jahr 2000 sehr zugute. Seit damals fahren wir auf dieser Strecke mit einer Privatbahn mit unseren 259 (!) eigenen Waggons. Davor waren wir vollständig auf die Bundesbahn angewiesen, was den Transport erheblich verteuerte. Die Kosten lagen rund dreißig Prozent über den vergleichbaren Transportkosten für inländische Produzenten. Das war für uns ein erheblicher Wettbewerbsnachteil. 2001 sind wir das erste Mal mit unserer, sozusagen hauseigenen Privatbahn gefahren, allerdings nur von der österreich-slowakischen Grenze bis nach Kaltenleutgeben. Vom Werk bis zur Grenze mussten wir bislang auf die slowakische Bahn zurückgreifen. Ab Jänner/Februar 2005 werden wir aller Voraussicht nach die gesamte Strecke mit der LTE Logistik- und Transport GmbH fahren, die bis dato auch schon den Transfer für unseren Terminal abwickelte."

Erste große Bitte ist, entsprechende Lärmmessungen zu veranlassen, die selbstverständlich - NICHT wie bei anderen Lärmquellen vom Grundlärm ausgehend - auf mehrere Stunden aufzuteilen, sondern wegen ihrer
Wirkung punktuell zu bewerten sind.
Weiters wären natürlich Lösungsmaßnahmen von Interesse, wo alle Übergänge durch entsprechende Lichtsignalanlagen oder auch Schranken dermaßen abgesichert sind, dass sich diese Pfeiforgien erübrigen.

Mit der Bitte um Nachricht und schon im voraus vielen Dank für die Hilfe bei der Lösung dieses Problem.

Mit besten Grüßen

Kurt Noé-Nordberg
Aspettenstraße 30/2/16
2380 Perchtoldsdorf
Festnetz: 01-865 94 39
H: 0676 - 842 840 846
kurt@noe-nordberg.eu

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VERTEILER:

Landesrat DI Josef Plank
Tel.: 02742 - 9005 - 12700Fax: 02742 / 9005 - 13510 Adresse: 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1, Haus 1 E-Mail: lr.plank@noel.gv.at

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NÖ UmweltanwaltUniv.-Prof. Dr. Harald Rossmann
3109 St. Pölten, Wienerstraße 54Tel. 02742/9005-12972E-Mail: post.lad1ua@noel.gv.at
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LAbg. BürgermeisterMartin Schuster
Amtshaus, Marktplatz 11, 2380 PerchtoldsdorfTel. 01/866 83-201

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Umweltbundesamt
Spittelauer Lände 5
1090 Wien/Österreich
Tel.: +43-(0)1-313 04
Fax: +43-(0)1-313 04/5400

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